Wie Musik funktioniert

Grundlagen der Musik
Roger Klein, 26.01.2007

Ein weites Feld zugegebenermaßen - es gibt viele Wege hinein. Ich setze voraus, dass Sie singen oder ein Instrument etwas spielen können. Fast alle westlichen Instrumente erzeugen nacheinander gespielt mindestens Töne in diesem Muster:

1 2 3 4 5 6 7 8
 = = - = = = -

Dabei steht ein Gleichheitszeichen für einen Ganztonschritt und ein Minus für einen Halbtonschritt. Spielt man also Töne aufwärts und lässt zwischen dem dritten und vierten sowie zwischen dem siebten und achten Ton nur einen halben Ton Abstand, ergibt sich eine gewöhnliche Dur-Tonart. Damit lassen sich bereits sehr viele Lieder spielen. Auf vielen Instrumenten kann man rein äußerlich Ganz- von Halbtonschritten nicht unterscheiden, z.B. auf der Blockflöte. Um diese Stellen zu erkennen, bedarf es nur etwas Übung für das Gehör oder ein Blick in die Gebrauchsanweisung.

Eine Dur-Tonart zeichnet sich also dadurch aus, dass unabhängig von der Höhe des ersten Tons folgende Ton-Schrittfolge eingehalten wird:

1  1  ½  1  1  1  ½

Dur-Tonarten klingen stets positiv und fröhlich. Eine andere wichtige Tonart ist die eher traurig klingende reine Moll-Tonart. Die Tonfolge sieht dabei etwas anders aus:

1 2 3 4 5 6 7 8
 = - = = - = =
 1 ½ 1 1 ½ 1 1

Hier liegen die Halbtonschritte zwischen dem zweiten und dritten sowie zwischen dem fünften und sechsten Ton.

Spätestens wenn ich Lieder nach Noten lernen will oder mit anderen Musiker zusammen musizieren möchte, wird es wichtig zu wissen, in welcher genauen Tonart ich spiele. Es gibt eine festgelegte Tonfolge in der westlichen Musik:

c d e f g a h c
 = = - = = = -

Das ergibt die Tonart C-Dur, denn sie beginnt mit dem c. Je nach Tonumfang Ihres Instruments lassen sich die Töne nach vorne und hinten fortsetzen. Ich habe hier einen Ausschnitt dargestellt, der als Oktave bezeichnet wird. Einfach ausgedrückt ist es der Umfang, bei dem der Grundton (= der erste Ton) das erste mal wiederkehrt, hier also das c. Ihr Instrument könnte nun z.B. folgenden Tonumfang haben:

a h c d e f g a h c d e f g
 = - = = - = = = - = = - =

Natürlich klingt das erste a nicht genau so wie das zweite a - das zweite ist ein um eine Oktave höherer Ton. Um dies zu unterscheiden, schreibt man oft auch folgendes:

c d e f g a h c'd'e'f'g'a'h'c"d"e"f"g"a"h"
 = = - = = = - = = - = = = - = = - = = = 

Nun gibt es Tonarten, die bei anderen Tönen als Grundton anfangen, z.B. D-Dur, E-Dur, F-Dur usw. Um genau zu sein auch noch für die Halbtonschritte dazwischen. Diese habe ich der Einfachhalt halber erstmal weg gelassen. Betrachten wir zum Beispiel einmal G-Dur:

g a h c d e f g
 = = - = = - =

Dem aufmerksamen Leser wird auffallen, dass die Tonfolge nun keine Dur-Tonart mehr darstellt. Laut oben gezeigtem Muster müssten zwischen dem sechsten und siebten Ton ein Ganztonschritt und zwischen dem siebten und achten Ton ein Halbtonschritt liegen. Hier ist es aber genau umgekehrt der Fall. Spielen Sie es mal auf Ihrem Instrument und vergleichen es mit der C-Dur-Tonfolge. Sie werden den Unterschied hören.

 

Was man dagegen tun kann verrate ich in der nächsten Folge. (wird fortgesetzt)

 

Für vertiefendes Studium gibt es Musiktheorie-Seiten, z.B. Baraban Musiktheorie Online.


Letzte Änderung: 18.07.2008